Darmverschluss: Dicker Bauch – Anzeichen & Behandlung

Im Magen-Darm-Trakt zählt der Darmverschluss zu den gefährlichsten Erkrankungen. Kann der Nahrungsbrei nicht mehr durch den Verdauungstrakt geleitet werden, ist dies lebensgefährlich und entspricht demnach einem Notfall.

Darmverschluss: Dicker Bauch – Anzeichen & Behandlung
Darmverschluss: Dicker Bauch – Anzeichen & Behandlung

Was verursacht einen Darmverschluss?

In zwei unterschiedliche Arten lassen sich die Ursachen eines Darmverschlusses unterteilen:

  1. Mechanischer Ileus

Ein Hindernis, wie zum Beispiel, ein Tumor sorgt innerhalb oder auch außerhalb des Darms dafür, dass der Durchgang des Darms blockiert oder eingeengt ist.

  1. Funktioneller Ileus

Hierbei handelt es sich um eine Lähmung der Darmmuskulatur. Diese kann, beispielsweise, durch bestimmte Arzneimittel oder auch durch chronisch-entzündliche Darmkrankheiten ausgelöst werden.

65 bis 70% aller Darmverschlüsse sind auf einen mechanischen Ileus zurückzuführen. Durchaus können diese beiden Arten aber ebenso in der Mischform bei einem Patienten auftreten. So sorgt ein mechanischer Ileus nicht selten für eine Darmlähmung, denn das Hindernis sorgt dafür, dass sich der Darm verstärkt anstrengt, um den Nahrungsbrei durch den Darm zu drücken. Mit der Zeit kommt es hier dann zu einer Erschöpfung der Muskeln, so dass der Darm seine Arbeit einfach einstellt.

Welche Symptome löst ein Darmverschluss aus?

Kommt es zu einem Darmverschluss kann der Darminhalt nicht mehr richtig transportiert werden. Dies geschieht, zum Beispiel, durch Verwachsungen oder durch Fremdkörper, die den Darm verstopfen. Aus diesem Grund sprechen Mediziner hier auch von einem mechanischen Ileus. Kommt es hingegen zu einer Lähmung der Darmtätigkeit handelt es sich hier ebenfalls um einen Darmverschluss, welchen Ärzte als funktionell-paralytischer Ileus bezeichnen.

Abhängig von den Gründen, aber auch von der Lage des Darmverschlusses im Verdauungstrakt zeigen sich hier unterschiedliche Symptome. Durchaus finden sich hier allerdings auch typische Leitsymptome, die bei beiden Verschlussarten gleich sind.

Häufige Beschwerden, die auf einen Darmverschluss hinweisen, sind somit:

  • Ein fehlender Stuhlgang
  • Blähbauch
  • Krampfartige Bauchschmerzen
  • Erbrechen
  • Übelkeit

Außerdem klagen viele Betroffene häufig über einen harten Bauch, der spannt und schmerzt. Als Begleitsymptom kommt es hier auch häufig zu Fieber. Bei manchen Betroffenen treten diese Symptome eher langsam auf, während andere urplötzlich an diesen Beschwerden leiden.

Anzeichen eines mechanischen Darmverschlusses

Kommt es zu einem Verschluss im unteren oder oberen Dünndarm oder Dickdarm, führt dies meist zu unterschiedlichen Symptomen bei einem mechanischen Ileus. Findet sich die Ursache im Dünndarm, haben die Betroffenen meist starke Schmerzen im Bereich des Bauchnabels. So werden hier die krampfartigen Schmerzen ausgelöst, weil der Darm mit ganzer Kraft versucht, das Hndernis zu überwinden.

Oftmals kommt es im gleichen Zuge zu einem mehrmaligen Erbrechen, sowie zu einem Blähbauch und einem gänzlich fehlenden Stuhlgang. Letzteres tritt ein da sich der Inhalt des Darms jetzt im oberen Teil  staut. So kann es sogar dazu kommen, dass Betroffene ihren Darminhalt erbrechen.

Handelt es sich hingegen um einen Verschluss im Dickdarm sind die Symptome meist nicht ganz so stark ausgeprägt. So kommt es hier anfangs meist zu einem Blähbauch, da die Gase nicht mehr entweichen können. Im späteren Stadium führt auch ein solcher Darmverschluss meist zum Erbrechen.

Anzeichen eines paralytischen Darmverschlusses

Häufig leiden diese Betroffenen an einem mäßigen, dauerhaften Schmerz im unteren Bauchbereich. Anfangs ist der Bauch auch noch sehr weich, allerdings nimmt dieser schnell an Härte zu und zeigt sich ebenfalls aufgebläht. Ein solcher Trommelbauch kann aber ebenso auf eine Bauchfellentzündung hinweisen. Dieses Krankheitsbild muss unverzüglich behandelt werden.

Wie stellen Mediziner einen Darmverschluss fest?

Die oben beschriebenen Symptome sind natürlich auch für Ärzte erste Anhaltspunkte, dass es sich unter Umständen um einen Darmverschluss handeln könnte. Außerdem wird der Mediziner nach der Krankengeschichte des Betroffenen fragen, denn Operationen am Bauch in der Vergangenheit können ebenso mit einem Darmverschluss in Zusammenhang stehen. In der Regel tastet der behandelnde Arzt anschließend den Bauch des Patienten ab und nutzt ein Stethoskop zum Abhören des Bauches.

Leidet der Patient demnach an einem mechanischen Darmverschluss sind meist laute, spritzende Darmgeräusche zu hören. Bei einem paralytischen Verschluss hingegen hört der Mediziner gar keine Geräusche mehr, denn in diesem Fall ist die Darmtätigkeit vollständig zum Erliegen gekommen. Des Weiteren kann der Experte hier auch Ultraschalluntersuchungen, Röntgenaufnahmen, eine Darmspiegelung, sowie eine Blutentnahme vornehmen lassen, um festzustellen, ob ein Darmverschluss tatsächlich Beschwerden verursacht.

Wie wird ein Darmverschluss behandelt?

Liegt eine Lähmung der Darmbewegung vor und demnach ein paralytischer Darmverschluss kann dieser unter Umständen auch mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden. Demnach bedeutet ein Darmverschluss nicht immer gleich eine Operation. Je nach Ursache, wie Lage des Verschlusses entscheidet der behandelnde Arzt, ob ein chirurgischer Eingriff nötig ist.

Handelt es sich um einen Verschluss des Dickdarms oder aber das Gewebe im Darm ist bereits abgeschnürt, ist eine OP aber meist unumgänglich. Aus diesem Grund ist es ratsam bei einem Verdacht eines Darmverschlusses nichts mehr zu trinken oder zu essen.

Was wird bei einer solchen Darmverschluss-OP gemacht?

Vor dem operativen Eingriff bekommen die Patienten meist Antibiotika, Elektrolyte, sowie Flüssigkeit per Tropf verabreicht. Erstgenanntes kommt zum Einsatz, da es passieren kann, dass die Darmbakterien während der OP in den Bauchraum gelangen. Dies gilt es vorzubeugen.

Nach der Vollnarkose wird dann der Magen geleert. Im Anschluss daran wird der Bauch an der betreffenden Verschlussstelle geöffnet und je nach Ursache des Hindernisses löst der Chirurg Verdrehungen oder Verwachsungen, entfernt Fremdkörper oder schneidet krankheitsbedingte Auswucherungen heraus.

Fazit: Sowohl ein mechanischer, als auch ein paralytischer Darmverschluss können ohne Behandlung schnell lebensgefährlich werden. Liegt der Verdacht nahe, dass ein Betroffener mit diesem Krankheitsbild zu kämpfe hat, gilt es sich sofort ärztliche Hilfe zu suchen. Je nach Ursache kann ein solcher Verschluss auch mit Medikamenten behandelt werden, so dass es nicht immer gleich zu einem operativen Eingriff kommen muss.

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