Diät-Tipps für Diabetiker: Vorbeugen & Folgeerkrankungen
Die Diagnose Diabetes Typ 2 trifft viele wie ein Schlag ins Gesicht. Leben müssen damit inzwischen fast acht Millionen Menschen in Deutschland. Einige sind familiär vorbelastet, bei anderen führen die Lebensumstände oder vielmehr die Gewohnheiten zu Diabetes. Um die Insulin-Resistenz zu verbessern und sich selbst vor möglichen Folgeerkrankungen zu schützen, gibt es viele Möglichkeiten – allen voran eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Acht Diät-Ratschläge
Da rund um Diabetes Typ 2 viele Mythen grassieren, hier zunächst die wichtigste Botschaft: Genuss und Diabetes lassen sich durchaus unter einen Hut bringen. Niemand muss komplett auf Kuchen und Kekse oder aber ein Bier am Wochenende verzichten. Das Maß macht´s. Hier deshalb acht Diät-Tipps für Diabetiker.
1. Keine Crash-Diäten
Übergewicht zählt zu den häufigsten Ursachen von Diabetes. Daran lässt sich arbeiten. Aber bitte nicht mit einer Crash Diät. Das Ziel darf nicht lauten, schnell Gewicht zu verlieren, sondern langsam und stetig. Noch wichtiger ist es, das Gewicht später auch zu halten. Das funktioniert weder mit Pillen und Pülverchen noch mit einseitigen Diäten. Wichtig ist vor allem eine ausgewogene und individuell abgestimmte Ernährung. Helfen können dabei der Arzt und eine Ernährungsberatung, die zum Teil von der Krankenkasse bezahlt wird.
2. Ausreichend trinken
Trinken ist enorm wichtig, nicht nur im Rahmen einer Diät. Diabetiker sollten – wie jeder andere übrigens auch – mindestens zwei Liter am Tag trinken. Dazu eignet sich am besten Wasser. Auch Kräuter- und Früchtetees, Kaffee, grüner und schwarzer Tee sowie im gewissen Rahmen ungesüßte Limonaden eigenen sich hervorragend, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Wer sich sportlich betätigt oder beruflich körperlich stark anstrengt, muss entsprechend mehr trinken.
3. Die Nährstoffe
Diabetiker sollten vermehrt darauf achten, welche Nährstoffe sie zu sich nehmen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft empfiehlt in ihren Leitlinien eine ungefähre Aufteilung in 45 bis maximal 60 Prozent Kohlehydrate, höchstens 35 Prozent Fett und zwischen zehn und 20 Prozent Eiweiß – sofern keine Schädigung der Nieren vorliegt. Diese Prozentangaben dienen nur als grobe Richtschnur. Viel wichtiger ist, dass die Nähstoffe aus guten Quellen stammen. Das heißt zum Beispiel: komplexe Kohlehydrate statt Einfachzucker oder anders ausgedrückt, Vollkorn- statt Weißbrot.
4. Obst und Gemüse
Frisches Obst und Gemüse sollten nach Möglichkeit täglich auf dem Speiseplan stehen. Empfohlen werden gemeinhin fünf Portionen, aufgeteilt in drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst. Die Frage danach, wie große eine solche Portion ist, lässt sich sehr leicht beantworten: eine Handvoll.
5. Mehr Bewegung
Gewichtsabnahme ist ein elementarer Baustein der Diabetes-Therapie. Dazu dient einerseits die Ernährungsumstellung. Entscheidender dürfte aber sein, sich andererseits auch mehr zu bewegen. Denn es ist meist die Kombination aus falscher Ernährung und Bewegungsmangel, die zu Diabetes führt. Dieser unheilvolle Zweiklang birgt enormen Zündstoff für die Gesundheit. „Gravierend sind dabei vor allem die zahlreichen Folgeerkrankungen, die oft zu einer Berufsunfähigkeit führen“, warnt unter anderem das Verbraucherportal Krankenkassenzentrale.
Für welche Art von Bewegung man sich entscheidet, richtet sich nach den persönlichen Vorlieben. Ideal sind zum Beispiel Radfahren oder auch ein strammer Spaziergang am Abend. Wer bislang kaum Sport getrieben hat, sollte mit dem Arzt sprechen. Auch der Besuch in einem Fitness-Studio mit entsprechend ausgebildeten Trainern bietet eine gute Grundlage.
6. Genuss ohne Verzicht
Der leckere Apfelkuchen der Oma ist für Diabetiker sicherlich nicht optimal. Aber ganz darauf verzichten muss man nicht. Auch wenn sich das Gerücht hartnäckig hält: Es gibt bei Diabetes keine Verbote. Man darf es nur nicht übertreiben und sollte ein wenig darauf achten, was man und welche Mengen man isst. Zudem lässt sich Genuss auch neu definieren. Möhre statt Schokoriegel oder Gemüsesticks statt Chips beim Krimi-Abend. Es ist zweifelsohne eine Umstellung, aber es lohnt sich. Und wenn man dann doch mal „sündigt“, nicht gleich verzagen. Das ist nur allzu menschlich.
7. Jeder Jeck ist anders
Welche Diät die besten Erfolge verspricht, lässt sich auch bei Diabetikern nicht verallgemeinern. Jeder Jeck ist anders. Deshalb sollte man seinen ganz eigenen Weg finden. Wie groß die Veränderungen ausfallen, ist sicherlich davon abhängig, wie man bisher gelebt hat. Hat man fast ausschließlich Junkfood zu sich genommen, sind mehr Einschnitte nötig als bei jemandem, der „nur“ zu viel gegessen oder zu oft ins Süßigkeiten-Regal gegriffen hat.
8. Realistische Ziele setzen
Zum Schluss ein Tipp, der für alle Diäten gilt: Man sollte sich realistische Ziele setzen. Übergewicht kommt nicht von dem einen Burger, den man gestern gegessen hat, sondern baut sich über einen langen Zeitraum auf. Ebenso lange, wenn nicht noch länger dauert es dann auch, bis man wieder ein normales bzw. gesundes Gewicht auf die Waage bringt. Von daher nutzt es gar nichts, sich eine Gewichtsreduktion von fünf Kilogramm in der ersten Woche vorzunehmen. Besser sind kleine Schritte, die man auch erreichen kann. So feiert man kleine Erfolge – das aber möglichst konstant.