Eiweißmangel – Symptome, Ursachen & Behandlung

Wenn Protein durch Mangelernährung in der Ernährung fehlt.

Was versteht man eigentlich unter Eiweißmangel? Das zu viel Eiweiß zu gesundheitlichen Problemen führen kann, ist den meisten Menschen bekannt.

Eiweißmangel – Symptome, Ursachen & Behandlung
Eiweißmangel – Symptome, Ursachen & Behandlung

Wussten Sie aber auch, dass zu wenige Proteine ebenfalls zu diversen Mangelerscheinungen führen können? Bekommt der menschliche Körper nicht genügend Eiweiß kann auch dies zu Gesundheitsproblemen führen. Genaueres zu diesem Thema erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

Was ist Eiweißmangel?

Bekanntlich zählen Eiweiße, auch Proteine genannt, zu den wichtigsten Bestandteilen in unserem menschlichen Körper. Somit ist es  durchaus verständlich, dass ein Eiweißmangel für uns Menschen schlimme Folge haben kann. Experten sprechen von einem Eiweißmangel, wenn der Körper weniger Proteine zur Verfügung hat, als er eigentlich benötigt.

So kann ein Eiweißmangel zum einen durch eine zu einseitige bzw. unzureichende Ernährungsweise in die Wege geleitet werden. Zum anderen gibt es verschiedene Krankheiten, wie Schilddrüsenerkrankungen, Zöliakie oder Sprue, die dazu führen, dass ein Mensch mit einem Defizit in diesem Bereich zu kämpfen hat.

Durchaus kann sich der Verbrauch aber auch erhöhen. So kann ein andauerndes Fieber dafür sorgen, dass der Betroffene an einem Eiweißmangel leidet.

Die sogenannten Albumine sind in der Regel stets als Erstes von einem Mangel an Eiweiß betroffen. Diese sind lebenswichtig für den menschlichen Körper, denn Albumine sind für den notwendigen Druck in sämtlichen Zellen zuständig. Kommt es langanhaltend zu einem deutlich ausgeprägten Proteinmangel kann dies mit der Zeit sogar lebensbedrohlich für den Betroffenen sein. Zu wenige Eiweiße sorgen somit für weitaus schlimmere gesundheitliche Probleme, als zu viele Proteine.

Ab wann spricht man von Eiweißmangel?

Da wir Menschen nicht in der Lage sind Eiweiß selbst zu produzieren, sind wir auf die Proteinzufuhr durch Nahrungsmittel angewiesen. Mit Hilfe unseres Essens wird der Tagesbedarf somit in der Regel gedeckt. Wobei der Eiweißbedarf stets vom Alter, sowie von der Tätigkeit des jeweiligen Menschen abhängig ist. Babys benötigen, zum Beispiel, zwischen 2 und 2,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht, während ein Erwachsener mit einem Normal- bzw. Idealgewicht etwa 0,75 bis 1 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht am Tag braucht.

Lediglich bei Sportlern oder Menschen, die einer schweren, körperlichen Arbeit nachgehen, kann dieser Bedarf noch steigen. In diesem Fall liegt der Eiweißbedarf meist bei etwa 1,25 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Wobei auch Kinder in der Regel einen etwas höheren Eiweißbedarf besitzen, als Erwachsene bei normaler Tätigkeit, denn diese benötigen die Proteine für die geistige Entwicklung, sowie für das Wachstum. Bei einer ausgewogenen Ernährungsweise sollten daher etwa 15% des Energiebedarfs am Tag mit Eiweiß gedeckt werden.

Wie erkennt man Eiweißmangel?

Häufig kommt es zu einer zu einem Eiweißmangel, da es schlichtweg an Nahrungsmitteln fehlt. Vor allem Kinder in Entwicklungsländer haben daher oftmals mit den Mangelerscheinungen zu kämpfen. Wobei es aber auch durchaus Krankheiten gibt, die ein solches Defizit begünstigen, so dass auch Menschen in Industrieländern von Eiweißmangel betroffen werden können. Zudem besitzen ebenso Menschen, die sich vegan ernähren ein erhöhtes Risiko.

Erste Symptome für einen Eiweißmangel können Haarausfall, Muskelschwäche, schlechte Wundheilung, Augenränder, Gewichtsverlust, Ödeme, wie Verringerung der Muskelmasse sein. Zudem kann ein Mangel an Proteine auch ersichtlich werden, wenn im Gesicht oder an anderen Körperpartien plötzlich die Knochen hervorstehen. Sowohl normal-, wie übergewichtige Personen, aber ebenso Menschen mit einem Untergewicht können an einem Eiweißmangel erkranken.

Wobei Übergewicht häufig dafür verantwortlich ist, dass man dieses Defizit erst einmal nicht bemerkt. Zumal die ersten Symptome, die für einen Eiweißmangel sprechen, ebenso auf andere Erkrankungen hindeuten können. Mit Hilfe einer Blutentnahme, sowie einer anschließenden Laboruntersuchung lässt hier allerdings ein tatsächlicher Mangel an Proteine sicher feststellen.

Was bewirkt Proteinmangel?

Eiweiß gehört zu den wichtigsten Nährstoffen in unserem Körper. Wobei das Gesamt-Eiweiß sich insgesamt aus 22 einzelnen Proteinbausteinen zusammensetzt. Fehlt es dem menschlichen Körper an diesen Bausteinen, werden zig Körperfunktionen negativ beeinflusst. So führt ein Mangel zu Kraftlosigkeit, Bewegungseinschränkung, sowie zu einer Sturzneigung. Auch die Atemmuskulatur kann sich zum Nachteil verändern.

So besteht ein erhöhtes Risiko an einer Lungenentzündung zu erkranken, die Atmung fällt flacher aus und es kann zu einem Sauerstoffmangel kommen. Im gleichen Zug führt ein Eiweißdefizit zudem niedrigere Albuminwerte, zu einer Immunschwäche, sowie zu einer schlechteren Wundheilung. Ebenso wird die Herzmuskulatur negativ beeinträchtigt. Ödeme, eine geringe Belastbarkeit, Herzschwäche und Wassereinlagerungen in Gefäßen und Lunge können die Folge sein. Wobei ebenfalls der Darm, der Pankreas, sowie die Leber bei einem Eiweißmangel in Mitleidenschaft gezogen werden können.

So kommt es diesem Fall zu einer verminderten Ausschüttung von Verdauungsenzymen, die Darmbarriere kann geschädigt werden und die Verdauung arbeitet nicht mehr richtig. So bleiben Stoffwechselendprodukte jetzt wesentlich länger immer Darm und es kommt häufiger zu Verstopfungen.

Wie Sie sehen, beeinträchtigt ein Eiweißmangel zahlreiche Körperbereiche, wie Körperfunktionen. Ein Überschuss an Proteine ist weitaus weniger gefährlich für die Gesundheit, so dass es stets darauf zu achten gilt, dass der menschliche Körper mit ausreichend Proteinen versorgt wird. Durchaus kann der Bedarf mit einer ausgewogenen Ernährung gedeckt werden.

Was verursacht Eiweißmangel?

Es gibt verschiedene Ursachen für einen Eiweißmangel. Gerade in den ärmeren Ländern dieser Welt leiden viele Menschen an einem Eiweißdefizit, da es hier kaum zu einer ausgewogenen Ernährung kommen kann. Durchaus finden sich aber auch in den Industrieländern Menschen, die nicht genügend Eiweiße zu sich nehmen. So kann es, zum Beispiel, sein, dass diverse Erkrankungen eine ausreichende Proteinaufnahme  verhindern. Aids, wie Tuberkulose begünstigen unter anderem einen Eiweißmangel, während die Primärkrankheit eine Proteinaufnahme verhindert. Vorgeschädigtes Lebergewebe ist in diesem Fall nicht mehr fähig genügend Eiweiß herzustellen.

Zudem leben auch Menschen, die sich ausschließlich vegan ernähren, mit einem gewissen Risiko an einem Eiweißmangel zu erkranken. Gerade in Milchprodukten, Fleisch, wie Fisch steckt nun einmal jede Menge Protein. Wer sich ausschließlich von pflanzlichen Nahrungsmitteln ernährt, kann somit Gefahr laufen nicht genügend Eiweiße über das Essen aufzunehmen. Zumal tierische Eiweiße nun einmal besser von unserem Körper aufgenommen werden können, als pflanzliche. Vegetarier haben es da einfacher ihren Proteinbedarf zu decken, da Milchprodukte hier in der Regel häufiger den Speiseplan bereichern.

Durchaus sind es zudem auch häufig ältere Menschen, die mit einem Eiweißmangel zu kämpfen zu haben. So kann es hier die Selbstvernachlässigung oder schlichtweg das Unvermögen sein sich selbst zu versorgen, was am Ende zu einem Mangel an Proteine führt. Zumal zahlreiche Arzneimittel nicht selten zu Nebenwirkungen, wie Appetitlosigkeit, Erbrechen oder Übelkeit führen, so dass diese dafür verantwortlich sind, dass zahlreiche ältere Menschen nicht genügend Eiweiße zu sich nehmen.

Was hilft gegen Mangel von Eiweiß?

Liegt dem Eiweißdefizit eine ernsthafte Krankheit zugrunde, gilt es natürlich erst einmal diese zu behandeln. Wie bereits erwähnt, gibt es Erkrankungen, die  den Appetit des Patienten zügeln, aber gleichzeitig für einen erhöhten Nährstoffbedarf sorgen. Ist es hingegen zu einem Eiweißmangel gekommen, da die Ernährung zu einseitig erfolgte, gilt es in Zukunft eine ausreichende Proteinzufuhr in Angriff zu nehmen.

So ist es ratsam, besser mehrere kleinere Portionen über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Fisch, Milch, Eier, Fleisch, sowie andere Lebensmittel, die Eiweiße enthalten, sollten jetzt häufiger den Speiseplan bereichern. Vor allem mageres Fleisch, aber ebenso andere tierische Produkte bringen stets größere Mengen Eiweiß mit sich und können zudem besser vom menschlichen Körper aufgenommen werden, als pflanzliche Proteine.

Durchaus ist es zudem möglich den Eiweißmangel mit Protein-Shakes oder ähnlichen Präparaten in den Griff zu bekommen. In diesem Fall, empfiehlt es sich allerdings eine regelmäßige Zufuhr unter ärztlicher Aufsicht in Angriff zu nehmen. Komplikationen durch eine plötzliche zu hohe Proteingabe können so  vermieden werden.

Bleibt ein Eiweißmangel über einen längeren Zeitraum im menschlichen Körper bestehen, kann dies dazu führen, dass alle wichtigen Funktionen eines Tages gänzlich ausfallen. Wird dieser Mangel nicht behandelt und somit behoben, kann dies letztendlich zum Tode des Betroffenen führen.

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Lennart Brandlmayer

Lennart Brandlmayer ist ein renommierter Ernährungs- und Fitnesscoach, dessen Leidenschaft und Expertise in den Bereichen Fitness und Diätetik ihren Ursprung in seiner persönlichen Transformation haben. Einst übergewichtig, gelang es Lennart durch Disziplin und ein tiefgreifendes Studium der Ernährungswissenschaft und Fitness, beeindruckende 30 Kilogramm abzunehmen. Diese lebensverändernde Erfahrung entfachte in ihm den Wunsch, sein erworbenes Wissen und seine Erfahrungen zu teilen. In seinem Fitness- und Diätblog kombiniert Lennart wissenschaftlich fundierte Ernährungsrichtlinien mit effektiven Trainingsplänen, die er speziell für Menschen entwickelt, die ähnliche Herausforderungen wie er selbst erlebt haben. Er versteht die psychologischen und physischen Hürden, die mit Gewichtsverlust verbunden sind, und… More »

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