Essen nach 18 Uhr: Macht es dick?

Viel trinken, regelmäßig ein schweißtreibendes Sportprogramm durchführen, Kohlenhydrate meiden und nach 18 Uhr sollte man keine Nahrung mehr zu sich nehmen – Die Liste der Regeln, die angeblich beim Abnehmen helfen soll, ist endlos und so ist es kaum verwunderlich, dass so manch ein Diätwilliger kaum mehr weiß, was hier als wertvoller Tipp gilt und was eher völliger Unsinn ist.
Wer gesund abnehmen und sich dennoch ausgewogen ernähren will, sollte gerade in diesem Zusammenhang das ganze Paket sehen und sich nicht nur auf einzelne Tipps konzentrieren. Schließlich findet sich doch meist in einem jeden Mythos wenigstens ein Fünkchen Wahrheit. Es kommt nur darauf an, aus welchem Blickwinkel man das Ganze betrachtet.
So wäre es am Idealsten an zwei Abenden in der Woche gänzlich auf die letzte Mahlzeit des Tages zu verzichten, denn auf diese Weise spart sich der Diätwillige schlichtweg eine Mahlzeit und demnach auch Kalorien. Alternativ, könnte man aber ebenso auf Kohlenhydrate verzichten oder diese zumindest stark zu reduzieren.
Abnehmen hängt mit dem Blutzuckerspiegel zusammen
Insulin wird im menschlichen Körper von der Bauchspeicheldrüse gebildet und beeinflusst unseren Blutzuckerspiegel beträchtlich. Verzehrt der Mensch also Weißmehlprodukte, wie beispielweise Weißbrot, erkennt der Organismus dieses Nahrungsmittel als einfachen Zucker. Mit Unterstützung des Insulins wird dieser Zucker dann in die Zellen transportiert und hier in Energie umgewandelt. Ist diese Energie allerdings gar nicht nötig, wird der Zucker erst einmal gespeichert und somit wachsen die Fettdepots.
Gerade nach dem Abendessen ist es meist so, dass lediglich nur noch die gemütliche Couch auf uns wartet. Lediglich für die Verdauung, für das Atmen, sowie für den Kreislauf wird jetzt noch Energie gebraucht und so kommt es zu einem eher geringen Kalorienverbrauch. Meist ist dieser Verbrauch weitaus kleiner, als die Kalorienmenge, die wir noch zu uns nehmen.
Während Kohlenhydrate also am Abend kaum nützlich sind, sind Nährstoffe in diesem Fall umso bedeutender. Weißmehlprodukte, wie Weißbrot liefern diese aber nicht und besitzen noch nicht einmal Ballaststoffe, die wenigstens noch der Darmgesundheit zu Gute kommen. Gleiches gilt außerdem für Nahrungsmittel, wie Reis oder auch Nudeln.
In der Nacht wird der menschliche Körper repariert
Am Tage wird der menschliche Körper gefordert. So beanspruchen wir unseren Muskelapparat, gebrauchen unsere Gelenke und nehmen unter Umständen auch Nahrungsmittel zu uns, die nicht unbedingt gesund sind. Es landen somit zahlreiche Pestizide, Farbstoffe und andere eher giftig Substanzen in unserem Körper.
Begeben wir uns dann ins Bett kommt unser Körper aber noch lange nicht gänzlich zur Ruhe, den n vor allem in unseren Organen herrscht jetzt Hochbetrieb. Unsere hat demnach jede Menge damit zu tun, die giftigen Substanzen in handliche Päckchen zu verpacken, damit diese anschließend im Darm verdaut und hinausbefördert werden können. Damit diese wichtige Arbeit erledigt werden kann, benötigt der Körper Nährstoffe, Proteine, sowie Vitamine und außerdem ebenfalls Energie.
Hinz kommt, dass auch die Nieren nicht untätig sind, denn diese beginnen in der Nacht mit der Sortierung der wasserlöslichen Substanzen. Ganz nebenbei, erfolgen zudem noch weitere kleinere Reparaturen an Arterien, Knochen, Zähnen und Gelenken. Damit dies alles reibungslos von statten gehen kann, braucht der Körper vor allem eines, Nährstoffe. Stehen diese allerdings nicht zu Genüge zur Verfügen, werden die Nährstoffe dort abgezogen, wo sie nicht so dringend gebraucht werden bzw. es erfolgen dann keine Reparaturarbeiten. Zucker alleine kann hier nicht helfen.
Es ist ähnlich, wie bei einem Handwerker. So besitzt dieser zwar ausreichend Werkzeug, um seine Reparaturarbeiten vornehmen zu können, allerdings fehlt es ihm an Material. So stehen dem guten Mann zwar Hammer, Zange, Schraubenschlüssel und Co zur Verfügung, aber es fehlt ihm an Schrauben, Nägel, Zement und ähnliches. Demnach kann der Handwerker zwar ein paar Schrauben festziehen, alte Nägel entfernen und kleinere Arbeiten erledigen, kommt es aber dauerhaft zu keinen neuen Materialien wird auch dieses Gebäude letztendlich in sich zusammenfallen.
Es macht Sinn ab 18 Uhr keine Nahrung mehr zu sich zu nehmen
Häufig lesen wir in diversen Diätblättchen, dass es nicht sinnvoll seinen Körper am Abend, ab 18 Uhr, noch mit Nahrung zu versorgen. Die entspricht nur zum Teil der Wahrheit. Fest steht, essen wir am Ende des Tages nichts, stellen wir unserem Körper für alle seine nächtlichen Tätigkeiten keinen Zucker zur Verfügung, so dass dieser gezwungen ist, seine Energie wo anders zu gewinnen.
Fettdepots eignen sich dafür sehr gut. Demnach reicht es dem Körper am Tage und am Abend mit ausreichend Vitaminen, wie Nährstoffen zu versorgen, damit dieser all seinen anfallenden Arbeiten richtig ausführen kann.
Somit steckt auch in diesem Mythos ein Funken Wahrheit, denn es gilt am Abend lediglich das Richtige zu essen. Wobei es aber ebenso Sinn machen kann, an zwei Abenden in der Woche gänzlich auf Nahrung zu verzichten, denn sehen wir das Ganze einmal rein biologisch, lebt der menschliche Körper nach wie vor noch in der Steinzeit und da gab es am Ende des Tages kaum eine warme Mahlzeit. Ganz im Gegenteil, meist aßen die damaligen Menschen abends gar nichts mehr.
Laut diverser Ernährungsexperten kommt es also der Gesundheit zu Gute, wenn man nicht jeden Abend vor der Nachtruhe isst. Allerdings sollten diese nahrungsfreien Abende stets unregelmäßig vorgenommen werden und demnach nicht zwei Tage in Folge zum Einsatz kommen.
Was hat das mit dem sogenannten Hormesis-Effekt zu tun?
Der sogenannte Hormesis-Effekt besagt, dass kleine Mengen Bitterstoffe, wie sie in Pflanzen zu finden sind, die Gesundheit verbessern, weil diese die Zellen stärken. So werden diese Bitterstoffe von Pflanzen hergestellt, um so eigentlich Fressfeinde von sich fern zu halten. Demnach handelt es sich um ein Gift, welches wir als bitter empfinden, allerdings können kleine Mengen solcher Gifte den Menschen stärken. Zu finden, sind diese Stoffe, in Gemüse, wie Brokkoli.
Zudem ist natürlich auch Sport beim Abnehmen hilfreich, denn auch hier wird der Körper für eine gewisse Zeit zu Höchstleistungen angetrieben, so dass der Energieverbrauch steigt. Ganz ähnlich verhält es sich außerdem mit dem Fasten. Bekommt der Körper kurze Zeit keine Nahrung zugeführt, beginnt dieser mit voller Kraft zu arbeiten, was wiederum zu einer gesteigerten Fettverbrennung führt.
Fazit: Es bringt somit Vorteile, wenn an und zu einmal auf das leckere Abendessen verzichtet wird, es zu regelmäßigen Sportprogrammen kommt und der Saunagang zur neuen Freizeitbeschäftigung wird. Mit Hilfe von grünen Smoothies hingegen lässt sich die Hormesis ein wenig anregen, so dass das Immunsystem und die Zellen gestärkt werden.