Fleischersatz: Neue Produkte für Vegetarier

Der vegetarische Metzger: Was nach Paradoxon klingt, ist im Berlin längst Realität. Gleich zwei Metzger ohne Fleisch gibt es in der Hauptstadt. Im Kühlschrank gibt es abgepacktes Gyros, Schinkenwürfel oder Hackfleisch. In der Frischetheke warten Salami und Gelbwurst und als Snack für Zwischendurch warten Burger, Bratwurst und Frikadellen. Die Basis für die Fleischimitate sind Lupinen, Soja oder Seitan. Ob man imitiertes Fleisch wirklich braucht? Darüber scheiden sich die Geister.
Tatsache ist allerdings: Für viele Vegetarier, Veganer oder Menschen, die ab und zu auf Tier verzichten möchten, ist das vegetarische Fleisch eine willkommene Abwechslung zur Gemüseküche. Und wer sich allzu sehr an Worten stört, der sollte bedenken: Auch Orangen haben Fleisch. So kann man die Bezeichnung vielleicht etwas lockerer nehmen.
Tofu kennt jeder. Nicht jeder mag Konsistenz und Geschmack, viele sind sogar allergisch gegen Soja. Alternativen sind gerne gesehen. Was es an Fleischersatz Produkten auf dem Markt gibt? Hier gibt es die Fleischersatz Übersicht.
Tempeh
Tempeh besteht wie Tofu aus Soja. Im Gegensatz zu Tofu wird Tempeh aus fermentierten Sojabohnen hergestellt. Vergleichbar mit der Käseherstellung werden Schimmelpilze eingesetzt, die Proteine der Bohne aufschließen und dadurch besonders gut verwertbar machen. Tempeh enthält viel Eiweiß und Ballaststoffe. Besonders in Asien ist Tempeh weit verbreitet und wird zum Beispiel angebraten in Salaten verwendet.
Seitan
Seitan ist ein Fleischersatz aus Weizeneiweiß und ist ebenfalls vor allem in Asien schon lange bekannt. Die Konsistenz ist besonders fest und somit fleischähnlich. Seitan kann man in Bio- und Reformmärkten kaufen, aber auch einfach selbst machen. Da es ganz individuell gewürzt und verarbeitet werden kann, lässt es sich für viele Rezepte verwenden.
Lupinen
Lupinen sind nicht nur gesund, sondern auch regional, ein riesiger Vorteil! Lupinen sind Hülsenfrüchte, deren Anbau als besonders nachhaltig gilt. Die Lupinensamen werden eingeweicht, ausgepresst und die eiweißreiche Lupinenmilch eingedickt. Die Konsistenz der Lupinenmasse ist etwas fester als Tofu und wird meist zu Schnitzel und Bratlingen verarbeitet.
Milcheiweiß
Nichts für Veganer, dafür aber für Vegetarier: Milchprodukte. Ausgangsbasis ist frische Milch, der für die Konsistenz Pflanzenfasern hinzugefügt werden. Zusammen mit Gewürzen werden die Milchschnitzelfasern zu einem Teig verarbeitet, aus dem Schnitzel geformt werden, die täuschend echt an Hühnchenfleisch erinnern. Der Vorteil: Calcium, Zink, Eiweiß und jede Menge löslicher Ballaststoffe.
Quorn
Zu einem industriell hergestellten Fleischersatzprodukte gehört Quorn. Quorn besteht zum größten Teil aus Mykoprotein. Das ist ein Eweiß, das aus Schimmelpilzkulturen gewonnen wird. Quorn ist als Fleischersatz zunächst sehr neutral. Mit der entsprechenden Würzung und Form, kann es ganz vielfältig weiterverarbeitet werden. Das Produkt ist gluten- und laktosefrei, enthält dafür aber sehr proteinreich.
Gemüsepaste
Ganz neu ist ein Fleischersatz, der aus Gemüse hergestellt wird. Aus proteinreichen und eisenhaltigem Gemüse wie Erbsen wird zusammen mit anderem Gemüse wie Zwiebeln oder Möhren eine Paste gemischt, die in jede gewünschte Form gebracht werden kann. Am Ende schmeckt das Gemüse wie Bacon, Rind oder Hühnchen und ist dabei als Fleischersatz besonders gesund: fettarm, salzarm und ballastreich.
Egal für welchen Fleischersatz man sich entscheidet, sie sollten stets nur die Ausnahme auf dem Teller bieten. Für Vegetarier und Veganer ist Gemüse der Lieferant für alle wichtigen Vitamine und sollten immer den Großteil der Ernährung darstellen. Wer Fleischersatz wie Fleisch handhabt, sprich: Nur ab und an als Alternative zum Gemüse genießt, macht allerdings nichts verkehrt.