Neandertaler Diät: Erfahrungen & Steinzeit Lebensmittel

Nur das essen, was bereits den Urahnen bekannt war – das ist die Idee hinter der Neandertaler Diät. Zucker, Getreideprodukte und Fertiglebensmittel sind also tabu – sind sie doch Ursache für diverse Zivilisationskrankheiten. Doch wie gut ist die Steinzeit-Diät wirklich? Das wollen wir Dir an dieser Stelle verraten!

Neandertaler Diät: Erfahrungen & Steinzeit Lebensmittel
Neandertaler Diät: Erfahrungen & Steinzeit Lebensmittel

Was ist Neandertaler Diät?

Die Steinzeit-Diät wurde erst Anfang des neuen Jahrtausends bekannt. Etwa durch den britischen Sänger Tom Jones, der von stolzen 100 kg auf 85 kg abgenommen hatte – und das in nur fünf Monaten! Sein Erfolgsgeheimnis? Eine Ernährungsweise, die nur das auf den Tisch bringt, was auch schon den Jägern und Sammlern bekannt war – die sogenannte Paleo-Diät.

  • Es soll alles gegessen werden, was natürlich ist.
  • Darunter verstehen diese Diät Anhänger reichlich frisches Obst und Gemüse.
  • Dazu viel Eier, Fisch und jede Menge Fleisch.

Diese Diät kann sich einer zunehmenden Beliebtheit erfreuen: Mittlerweile ernähren sich Millionen Menschen aus aller Welt wie ihre Urahnen. Warum dem so ist? Weil sie der „natürlichen“ Ernährungsweise der Urzeitmenschen und Neandertaler so nah wie möglich kommen wollen.

Darüber hinaus gehen sie davon aus, dass eine Kost, die arm an Kohlenhydraten ist, die Hirnfunktion und Gesundheit des Homo sapien stärkte – und auf diese Weise erst eine Entwicklung hin zum modernen Menschen möglich machte.

Wie funktioniert die Neandertaler Diät?

Wer viel und gerne Fleisch isst, der wird bei dieser Diät garantiert nicht zu kurz kommen. Warum dem so ist? Weil die Lust auf dieses Lebensmittel den Menschen einfach im Blut stecke – so die Paleo Theorie. Ganz zu schweigen davon, dass sich das Erbgut der Menschen im Laufe der Zeit kaum verändert habe.

  • Die Nahrung ist insgesamt arm an Kohlenhydraten und sehr reich an Proteinen.
  • Der Hintergrund dieser Idee: So kann man Zivilisationskrankheiten vorbeugen.

Denn das (gesundheitliche) Problem der heutigen Gesellschaft sei neben einem zu hohen Cholesterinspiegel auch Bluthochdruck – und all die unangenehmen Folgen, die dies mit sich bringt. Und das wiederum ließe sich darauf zurückführen, so die Paleo Theorie, dass unser Körper die vielen Ballaststoffe, Kohlenhydrate und vor allem die modernen und industriell hergestellten Lebensmittel nicht gut verträgt.

Was gehört zur Steinzeiternährung?
Was gehört zur Steinzeiternährung?
[featured_snippet]

Neandertaler-Diät – was gehört zur Steinzeiternährung?

Wir haben es oben ja bereits angedeutet: Fleisch, Fleisch und Fleisch! Daher stehen reichlich Huhn, Wild, Rind und Schwein auf dem Speiseplan. Auch Fisch, Eier sowie Obst und Gemüse stehen auf dem Speiseplan. Also alles Nahrungsmittel, die schon unseren Vorfahren bekannt waren.

  • Wichtig ist, dass eine Proteinzufuhr in Höhe von 35 Prozent am Tag eingehalten wird.
  • Umgerechnet entspricht dies ca. 130 g Fleisch am Tag.
[/featured_snippet]

Neandertaler-Diät – was ist tabu?

Demgegenüber stehen zahlreiche Lebensmittel und Produkte auf dem Index. Fertiggerichte natürlich, schließlich konnten sich unsere Urahnen ja nicht einfach eine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben.

  • Auch Zucker ist bei dieser Diät nicht erlaubt.
  • Das Gleiche gilt für Getreideprodukte.
  • Konservierungsstoffe stehen ebenfalls auf dem Index.

Auf Milch sowie deren Produkte wie Käse oder Joghurt muss Du leider ebenfalls verzichten. Denn diese wurden bei den Steinzeitmenschen ebenfalls nicht verzehrt.

Was darf ich bei der Steinzeit-Diät trinken?

In Sachen Getränken sieht die Sache übrigens etwas anders aus. Zwar ist Alkohol tabu – aus den oben genannten Gründen. Doch Kaffee und Tee scheinen wiederum erlaubt zu sein – zumindest gibt es kein striktes Verbot in der Hinsicht. Aber ungesüßt sollte er natürlich sein: Du solltest den Kaffee oder den schwarzen Tee also pur trinken.

Wasser sowie Obst- und Gemüßesäfte dürfen ebenfalls getrunken werden. Wir raten Dir, in jedem Fall ausreichend zu trinken: Mindestens 1,5 l am Tag sollten es schon sein. Ungesüßte Kräutertees sind übrigens ebenfalls sehr gut dazu geeignet, um den Stoffwechsel auf Trab zu bringen und Deinem Körper etwas Gutes zu tun.

Wie gesund ist die Steinzeit-Diät?

Doch kann eine solche Ernährung wirklich gesund sein? Dieser Frage wollen wir an dieser Stelle nachgehen.

Und können sie mit einem „Jein“ beantworten. Anhänger verweisen gerne auf Studien, wie sie etwa vom „Journal of Diabetes Science Technology“ veröffentlicht wurden. Darin sei nachgewiesen, dass die Paleo Diät Blutzuckerwerte effektiv verbessere und zugleich das Risiko, an Herzkreislauferkrankungen zu leiden, verringert werde. Auch sei diese Diät um einiges sättigender als beispielsweise die Mittelmeer-Diät. Und deshalb könne auf diese Weise auch Übergewicht vorgebeugt werden.

Doch was stimmt wirklich? Fest steht, dass diese Ernährungsweise einige gute Ansätze aufweist. Etwa jene, Fertiggerichte zu meiden und mehr Gemüse, Obst und Nüsse zu essen. Ist es jedoch sinnvoll, Milch- und Getreideprodukte zu meiden – und sich stattdessen an Fleisch zu halten?

Bei Ernährungswissenschaftlern stößt die Steinzeit-Diät auf weniger Begeisterung. Dies liegt zum einen am geringen Anteil der Kohlenhydrate:

  • Nur ca. 25 Prozent sind bei dieser Diät erlaubt.
  • Empfohlen werden jedoch zwischen 45 und 65 Prozent.

Zumal eben nicht alle Kohlenhydrate schlecht sind. Es stimmt, dass ein Übermaß an Weißmehlprodukten und einfachen Kohlenhydraten auf Dauer zu Übergewicht führt – beziehungsweise einen wesentlichen Beitrag dazu leistet. Produkte mit mehrfachen Kohlenhydraten hingegen wie etwa Vollkornbrot, -nudeln und Co. stecken voller Ballaststoffe, die unserem Körper etwas Gutes tun.

Zudem sättigen sie gut – und beugen einem baldigen Hungergefühl wieder vor. Sie sollten deshalb nicht pauschal verurteilt werden!

Darüber hinaus zweifeln einige Experten daran, ob diese Diät der sesshaften Lebensweise unserer modernen Gesellschaft wirklich entgegenkommt beziehungsweise entspricht. Auch ist fraglich, ob unsere Urahnen tatsächlich so viel Fleisch zu sich nahmen – bestätigen lässt sich das nicht. Ganz abgesehen davon, dass der durchschnittliche Steinzeitmensch nicht älter als 25 Jahre als wurde – wie gesund kann die Paleo Diät also sein?

Welche Kritik an der Paleo Diät gibt es noch?

Ein weiterer Punkt ist aus Sicht der Ernährungsexperten bedenklich: Der hohe Anteil in Sachen Energiezufuhr. Zwar argumentieren die Anhänger, dass dies in der Steinzeit damals gebräuchlich – und lebensnotwendig war. Doch heute ist der Grundumsatz in der Regel deutlich geringer – zumindest in den westlichen Industrienationen. Denn ein Job am Schreibtisch verlangt nun mal nicht nach reichlich Energie und einer ständigen Zufuhr an Kalorien! Zumindest nicht so viel wie für einen Jäger, der den ganzen Tag über auf der Suche nach Nahrung war.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) weist zudem darauf hin, dass der Anteil an Protein bei der Paleo Diät sehr hoch ausfällt. Und dies wiederum könne gesundheitliche Probleme wie Gicht, Arteriosklerose und Nierensteine nach sich ziehen. Der erforderliche Wert von 0,8 g ke kg Körpergewicht sollte daher besser eingehalten werden.

Was sind gute Steinzeit-Diät Rezepte?

Du willst Dir diese Neandertaler Diät trotzdem einmal genauer anschauen und bestimmte Paleo Rezepte ausprobieren? Hier hätten wir zwei leckere Vorschläge für Dich!

Carpaccio vom Rind

Zutaten (für 4 Portionen)

  • 3 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer
  • 400 g Rinderfilet (aus der Mitte)
  • 100g Champignons
  • ½ Zitrone
  • ½ Bund Rucola
  • 30 g grüne Oliven, entsteint
  • 35 g Parmesankäse

Zubereitung:

4 Teller dünn mit dem Öl einpinseln, dazu mit ein wenig Salz und Pfeffer bestreuen. Nun das Rinderfilet Scheiben schneiden – insgesamt 16, die möglichst gleich dick sein sollten. Die Scheiben nun einzeln zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie/ einen aufgeschnittenen Gefrierbeutel legen. Danach sehr flach klopfen (plattieren). Je 4 der Scheiben auf den Tellern anrichten.

Die Champignons putzen, am besten mit Küchenpapier abreiben. Danach in sehr dünne Scheiben schneiden. Die Zitrone auspressen. Die Champignons mit dem restlichem Öl, 1 bis 2 EL Zitronensaft sowie Salz und Pfeffer mischen.

Die Oliven grob hacken. Den Rucola putzen, waschen und trocken schleudern. Oliven und Rucola unter die Champignons heben.

Den Salat auf den Carpaccio-Scheiben schön anrichten. Den Parmesan über das Carpaccio hobeln. Zum Schluss mit etwas Pfeffer und Salz bestreut servieren

Pilz Gratin mit Sprossen

Zutaten (für 8 Portionen)

  • 1 Schalotte
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln
  • 3 Zweige Thymian
  • 500 g gut gemischte Pilze
  • 3 Stiele Petersilie (glatt)
  • 150 g Bergkäse
  • Salz, Pfeffer
  • 2 Eier
  • 150g Vollkorn-Semmelbrösel
  • 3 EL Olivenöl
  • 200 g gemischter Blattsalat
  • 2 Möhren
  • 1 Zitrone
  • 1 TL flüssiger Honig
  • 100 g gemischte Sprossen

Zubereitung:

Die Schalotte und den Knoblauch schälen, fein hacken. Frühlingszwiebeln putzen und waschen, danach in feine Ringe schneiden. Die Pilze putzen, je nach Größe halbieren oder vierteln beziehungsweise in Scheiben schneiden – sie sollten möglichst gleich groß sein.

Die Kräuter waschen, trocken schütteln, die Blättchen gründlich abzupfen und (getrennt voneinander) hacken. Je 1/3 davon zum Garnieren beiseite stellen. Käse fein reiben.

Nun 1 EL Öl in der Pfanne erhitzen. Knoblauch und Zwiebeln bei mittlerer Hitze glasig andünsten. Nun Thymian und Pilze zugeben, bei starker Hitze anbraten, bis die gesamte Flüssigkeit verdampft ist.

Die Petersilie untermischen, mit Pfeffer und Salz würzen. Die Eier in einer Schüssel zusammen mit dem geriebenen Käse verquirlen, danach unterheben. Nun die Pfanne vom Herd nehmen.

Eine flache Auflaufform (etwa 20×30 cm) mit ein wenig Öl einfetten, mit Semmelbröseln ausstreuen. Die Pilz-Ei-Masse einfüllen, im vorgeheizten Backofen bei 200 °C ca. 20 Minuten überbacken.

Inzwischen die Salate putzen, waschen, trocken schleudern und danach in mundgerechte Stücke zerteilen. Die Möhren waschen, putzen und schälen,fein raspeln. Die Sprossen in einem Küchensieb abspülen, gut abtropfen lassen.

Die Zitrone halbieren, gut auspressen. Den Saft in einer kleinen Schüssel mit dem Honig verrühren. Das Restliche Öl mit einem Schneebesen unterschlagen, nach Belieben mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Salate, Möhren und Sprossen auf einem großen Teller anrichten, mit dem Dressing beträufeln. Das Pilz-Gratin aus dem Ofen nehmen, etwa 5 min abkühlen lassen. Danach mit einem Messer von den Wänden der Form lockern, in gleich große Würfel schneiden, auf dem Salat anrichten. Mit den beiseite gestellten Kräutern bestreuen und servieren.

⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓


Lennart Brandlmayer

Lennart Brandlmayer ist ein renommierter Ernährungs- und Fitnesscoach, dessen Leidenschaft und Expertise in den Bereichen Fitness und Diätetik ihren Ursprung in seiner persönlichen Transformation haben. Einst übergewichtig, gelang es Lennart durch Disziplin und ein tiefgreifendes Studium der Ernährungswissenschaft und Fitness, beeindruckende 30 Kilogramm abzunehmen. Diese lebensverändernde Erfahrung entfachte in ihm den Wunsch, sein erworbenes Wissen und seine Erfahrungen zu teilen. In seinem Fitness- und Diätblog kombiniert Lennart wissenschaftlich fundierte Ernährungsrichtlinien mit effektiven Trainingsplänen, die er speziell für Menschen entwickelt, die ähnliche Herausforderungen wie er selbst erlebt haben. Er versteht die psychologischen und physischen Hürden, die mit Gewichtsverlust verbunden sind, und… More »

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"