Verdauung anregen: Hausmittel & Übungen für sofortige Hilfe
Der Stoffwechsel ist einer der wichtigsten Prozesse in unserem Körper. Ein gut funktionierender Stoffwechsel fördert die Gesundheit und steigert die Vitalität und das Wohlbefinden. Die Verdauung ist wesentlich am Stoffwechsel beteiligt. Sie dient dazu alle für den Körper wichtigen Stoffe aus der Nahrung zu entnehmen und schädliche Stoffe so umzuwandeln, dass sie wieder ausgeschieden werden können.
Eine gute Verdauung regt den Stoffwechsel an und sorgt dafür, dass wir uns rundum wohlfühlen. Doch fast jeder hat irgendwann schon einmal mit Verdauungsproblemen zu kämpfen gehabt. Das Essen liegt schwer im Magen und ein unangenehmes Völlegefühl stört das Wohlbefinden.
Mit einer gesunden Ernährung lassen sich Verdauungsprobleme leicht vermeiden. Wenn sie aber doch einmal auftreten, gibt es zahlreiche Hausmittel und Lebensmittel, die die Verdauung fördern und dabei helfen Verdauungsprobleme schnell wieder zu beheben.
Wie die Verdauung funktioniert
Die Verdauung ist ein hochkomplexer Vorgang in unserem Körper, der bereits im Mund beginnt und mit dem Ausscheiden aller schädlichen Stoffe aus unserer Nahrung endet. Schon im Mund spalten Enzyme die Nahrung auf. Gutes Kauen ist daher wichtig.
Wird jeder Bissen 20- bis 30-mal gekaut, wird die Nahrung bereits im Mund sehr stark zerkleinert. Das hilft dem Magen dabei die Nahrung besser zu verarbeiten. Über die Speiseröhre gelangt die zerkleinerte Nahrung in den Magen. Dort wird sie durch Verdauungssäfte weiter zerkleinert und für die Weiterverarbeitung vorbereitet. Der Magen leitet den Nahrungsbrei schließlich in den Dünndarm.
Der Dünndarm entnimmt dem Nahrungsbrei alle für den Organismus wichtigen Vitalstoffe. Dabei helfen Enzyme, die in der Bauchspeicheldrüse und der Leber gebildet werden und von dort aus in den Dünndarm geleitet werden. Die Leber bildet vor allem nachts, wenn der Körper ruht, Enzyme. Daher ist eine Nahrungsaufnahme kurz vor dem Schlafengehen nicht gut für den Verdauungsprozess und kann ein Grund für Verdauungsprobleme sein.
Vom Dünndarm gelangt der Speisebrei in den Dickdarm. Hier vollenden Bakterien die Nahrungsverwertung und entziehen der Nahrung Wasser und Mineralstoffe. Im Dickdarm wird alles verarbeitet, was für den Körper verwertbar ist. Nur der nicht verwendbare Rest der Nahrung wird letztendlich ausgeschieden. Bei der Verarbeitung des Speisebreis im Dickdarm entstehen auch Gase, die mitunter zu Blähungen führen können.
Wie Verdauungsprobleme entstehen
Die Verdauung ist ein sehr komplexer Vorgang, bei dem viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Insbesondere Magen und Darm sind perfekt aufeinander abgestimmt und reagieren mitunter äußerst sensibel. Darm und Gehirn stehen in enger Verbindung.
Daher reagieren so viele Menschen auf psychische Beeinträchtigungen mit Verdauungsproblemen. „Der Ärger schlägt mir auf den Magen“ oder „Bei Stress bekomme ich Durchfall“ sind daher keine haltlosen Behauptungen, sondern natürliche Reaktionen des Verdauungssystems auf psychische Belastungen.
Wird die Darmtätigkeit in irgendeiner Form beeinträchtigt, kommt es grundsätzlich schnell zu Verdauungsproblemen. Das müssen nicht nur psychische Belastungen sein, denn auch zu viel oder falsches Essen führen schnell zu Beschwerden.
Eine ausgewogene Zusammensetzung der Nahrung sorgt hingegen für eine optimale Verdauung. Durch die richtige Ernährung können also viele Verdauungsprobleme von vornherein vermieden werden.
Eine ausgewogene Zusammensetzung der Nahrung besteht aus:
- Ballaststoffen
- Eiweißen
- Fetten
- Kohlenhydraten
- Mineralstoffen
- Spurenelementen
- Vitaminen
- Wasser
Zu fettiges Essen, zu viel Alkohol und auch zu viel rotes Fleisch sind für das Verdauungssystem hingegen nicht bekömmlich und verursachen schnell Probleme.
Wie sich Verdauungsprobleme bemerkbar machen
Verdauungsstörungen können sich auf unterschiedliche Art bemerkbar machen. So weisen Sodbrennen, Völlegefühl, aber auch Blähungen, Durchfall und Verstopfung darauf hin, dass der Verdauungsprozess durch irgendetwas gestört wurde und nicht optimal verläuft.
Bei derartigen Beschwerden können verschiedene Hilfsmaßnahmen die Verdauung wieder ankurbeln und ins rechte Lot bringen. Es gibt jedoch auch Anzeichen, bei denen Hausmittel und Verdauungstipps nicht weiterhelfen und der Gang zum Arzt das Mittel der Wahl ist. Dazu gehören:
- starke Schmerzen beim Stuhlgang
- länger anhaltende Verstopfung
- starke Schmerzen in Verbindung mit Verstopfung
- schneller und mehrfacher Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung
- Blut im Stuhl
Verdauungsstörungen verhindern
Irgendwann leidet wohl jeder einmal an Verdauungsstörungen. Der komplexe und komplizierte Prozess der Verdauung ist äußerst sensibel und von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Er gerät daher schnell ins Ungleichgewicht und äußert dies mit den bekannten Beschwerden. Häufige oder regelmäßige Verdauungsstörungen lassen sich jedoch zumeist durch eine ausgewogene Ernährung verhindern.
Dabei kommt es nicht nur auf die Nahrungszusammensetzung, sondern auch auf die Nahrungsmenge und die Zeiten der Nahrungsaufnahme an. Wer regelmäßig angemessene Portionen zu sich nimmt und dabei darauf achtet, dass alle wichtigen Bestandteile in der Nahrung enthalten sind, braucht in der Regel keine Verdauungsbeschwerden fürchten.
Eine zentrale Rolle für die Verdauung bei der Zusammensetzung der Nahrung spielen die Ballaststoffe. Ballaststoffe regen den gesamten Stoffwechsel und damit auch die Verdauung an. Ballaststoffe sind Faserstoffe, die vom menschlichen Organismus nicht verwertet werden können. Daher gelangen sie in unveränderter Form in den Dickdarm. Ballaststoffe wirken sich reinigend auf den Darm aus und regen ihn gleichzeitig zum Arbeiten an. Daher wirkt eine ballaststoffreiche Ernährung vorbeugend gegen Verdauungsstörungen.
Die Verdauung auf natürliche Art in Schwung bringen
Falsches Essen oder zu große Portionen führen häufig zu Verdauungsproblemen. Wer auf eine ausgewogene, regelmäßige und maßvolle Ernährung achtet, kann damit unliebsamen Verdauungsproblemen weitgehend aus dem Weg gehen. Tritt doch einmal ein unangenehmes Völlegefühl oder Verstopfung ein, lassen sich derartige Verdauungsbeschwerden zumeist mit Hausmitteln und bestimmten Lebensmitteln schnell bekämpfen.
So hilft manchmal schon ein Glas Mineralwasser, um die Verdauung anzuregen. Auch Himbeersaft, Gemüsesaft und Kefir haben sich als Verdauungsanreger bewährt. Pflaumen, Pfirsiche, Kirschen und Weintrauben sind ebenfalls gut für die Verdauung. Ebenso zählen Apfelessig, Milchzucker und Molke zu den altbewährten Hausmitteln bei Verdauungsstörungen.
Doch warum bewirken diese Lebensmittel manchmal wahre Wunder? Der Grund dafür ist in der Bakterienkultur im Darm zu finden. Die Darmflora ist überaus empfindlich und kann schnell durcheinandergeraten. Eine falsche Zusammensetzung der Bakterienkultur führt dann zu Verdauungsproblemen.
Die genannten Lebensmittel beruhigen die Darmflora und sorgen dafür, dass sich die natürliche Zusammensetzung der Bakterienkultur im Darm regeneriert, sodass die Verdauungsstörungen schnell behoben sind.
Nicht nur bei Babys und Kleinkindern, sondern auch bei Erwachsenen kann eine Bauchmassage bei Verdauungsproblemen hilfreich sein. Durch die Massage wird der Darm angeregt und kann die darin enthaltene Nahrung schneller abtransportieren.
Erste Hilfe bei Verdauungsbeschwerden
Verdauungsstörungen setzen manchmal völlig unerwartet und vor allem sehr schnell ein. Nicht immer sind spezielle Hilfsmaßnahmen wie Pflaumen oder Kefir gleich zur Hand und dazu setzt auch die lindernde Wirkung zumeist nicht sofort ein. Immer dann, wenn eine Soforthilfe notwendig ist, kann mit diesen Tipps schnell eine Besserung erzielt werden:
- Bewegung
- ätherische Öle der Pfefferminze
Der altbekannte Verdauungsspaziergang
Der Verdauungsspaziergang nach dem Essen ist ein Ritual, um dessen wohltuende Wirksamkeit schon unsere Urahnen wussten. Insbesondere nach einem opulenten Sonntagsmahl war der Verdauungsspaziergang in vergangenen Zeiten bei vielen Familien eine liebgewordene Tradition.
Die leichte Bewegung beim Spazierengehen regt den Darm an und stimuliert ihn. So kann er die Nahrung schneller abtransportieren und das unangenehme Völlegefühl nach dem Essen verliert sich schnell. Neben der Anregung der Darmtätigkeit verbrennt der Körper durch die körperliche Bewegung einen Teil der aufgenommenen Energie, sodass der Darm durch einen Spaziergang nach dem Essen in zweifacher Hinsicht entlastet wird.
Stärkere Belastungen durch anstrengenden Sport sollten direkt nach dem Essen jedoch vermieden werden. Durch die Körperbewegungen wird auch der Mageninhalt hin und her geschaukelt. Daher kommt es beim Sport mit vollem Magen schnell zu Seitenstechen. Bei großer Anstrengung müssen die Muskeln mit mehr Blut versorgt werden. Daher steht dem Verdauungstrakt während der sportlichen Aktivität weniger Blut zur Verfügung. Dadurch wird der Verdauungsprozess insgesamt verlangsamt und der gesamte Verdauungstrakt mehr belastet.
Verdauung anregen mit Pfefferminztee
Pfefferminztee ist in den meisten Haushalten vorhanden. Wenn plötzlich Verdauungsprobleme auftreten, ist Pfefferminztee daher zumeist schnell griffbereit, um die unangenehmen Beschwerden zu lindern. Pfefferminztee wirkt beruhigend auf die Verdauungsorgane und verhindert recht zuverlässig ein Völlegefühl nach einer zu großen Mahlzeit.
Pfefferminze enthält viele ätherische Öle, deren heilsame Wirkung seit langer Zeit bekannt ist. Die ätherischen Öle der Pfefferminze regen den Muskeltonus im Magen an. Der Magen arbeitet daraufhin schneller und die Verdauung wird angekurbelt.
Wie kommt es zu Verdauungsproblemen?
Nur wer weiß, wie Verdauungsprobleme entstehen, kann entprechends etwas gegen diese Störung unternehmen. Unser Darm ist ein extrem sensibles Organ und ist mit mehr als hundert Millionen Nerven umgeben. Wenn wir etwas Falsches essen oder trinken, reagiert der Verdauungstrakt entsprechend darauf. Auch bei Trägheit ist der Darm immer das erste Organ, das sich meldet. Mehr zum Thema Verdauungsprobleme