Säure Basen Diät: Ernährungsplan, Anleitung & Erfahrung

Basisch essen – das bildet den Grundpfeiler von Detox Kuren. Dazu zählt auch die Säure Basen Diät, die besagt: Wer übersäuert, der wird schneller krank und auch das Risiko für Übergewicht steigt. Doch was kann diese Schlankheitskur? Wir haben sie genau analysiert!

Säure Basen Diät: Ernährungsplan, Anleitung & Erfahrung
Säure Basen Diät: Ernährungsplan, Anleitung & Erfahrung

Was versteht man unter „Übersäuerung“?

Sämtliche Vorgänge des Stoffwechsels im Körper finden im wässrigen Milieu statt. Dabei hängt es von diversen Faktoren ab, wie erfolgreich sie sind – etwa vom pH-Wert. Schwankt dieser auch nur in geringem Ausmaß, wird der Transport von Sauer- und Nährstoffen sowie die Tätigkeit von Hormonen und Enzymen nachhaltig gestört – um nur einige Schwierigkeiten zu nennen.

Anders sieht es hingegen im Magen aus: Ist hier ein saures Milieu vorhanden, sind das gute Voraussetzungen für eine ideale Verdauungsleistung.

Doch wie hängen nun Verdauung und Säure-Basen Haushalt konkret zusammen? Die Magenschleimhaut bildet beim Verdauen Bicarbonat, dabei wird Salzsäure in das Mageninnere abgegeben. Teilweise gelangt das Bicarbonat nun zur Bauchspeicheldrüse und von dort in den Dünndarm, mit der Aufgabe, die Salzsäure zu neutralisieren. Säuren werden abgepuffert und über die Niere schließlich ausgeschieden.

  • Es gibt zahlreiche Säurequellen.
  • Zum einen sind dies fixe Säuren, die ihren Charakter behalten.
  • Zum anderen sind dies flüchtige Säuren, die im Stoffwechsel nach und nach abgebaut werden.

Das Problem hierbei ist: In vielen Lebensmitteln sind Säuren enthalten. Und so kann es im Laufe der Zeit zu einem Säureüberschuss kommen. (Das gilt übrigens NICHT, wenn man saure Früchte ist! Diese sind im Gegenteil sogar basischer Natur.)

Umso wichtiger sind nun Nahrungsmittel, die Basenlieferanten darstellen! Diese können die Säuren nämlich abpuffern und so ein Gleichgewicht wiederherstellen. Dies trifft auch all jene Produkte zu, die einen mäßigen Proteingehalt aufweisen – wie etwa Gemüse, Obst, Kräuter und Kartoffeln. Auch Mineralwasser zählt übrigens dazu.

Welche Lebensmittel enthalten besonders viel Säure?

Es besteht (noch) Uneinigkeit darüber, wie viel Säure in welchem Lebensmittel genau enthalten ist. Zumal oft nicht klar ist, wie die Autoren konkret zu ihren Einschätzungen gelangen. Generell lässt sich jedoch festhalten: Zu der Gruppe der Säurebildner zählen Eier, Fisch, Fleisch und Wurst sowie Hart- und Schnittkäse.

  • Was auffällig ist: All diese Produkte weisen einen recht hohen Gehalt an Protein auf.
  • Dennoch ist bislang nicht klar, ab welcher Proteinmenge genau das Risiko von Übersäuerung steigt.
  • Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät in diesem Zusammenhang, dass die tägliche Eiweißzufuhr den Wert von 2 g pro kg Körpergewicht am Tag nicht überschreiten sollte.

Was sind die Auswirkungen einer Übersäuerung?

Übersäuerung kann zu mehreren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen – unter anderem Rheuma, Gicht und diverse Gefäßerkrankungen begünstigen.

Auch Osteoporose, Herzrhythmusstörungen, ein höheres Risiko für Harnstein oder Rückenschmerzen, Haarausfall und Durchblutungsstörungen sowie Muskelabbau und Bluthochdruck können eine mögliche Folge einer Übersäuerung sein.

Was führt noch zu einer Übersäuerung?

Experten haben herausgefunden, dass körperliche Aktivität die Entsäuerung effektiv unterstützt. Umgekehrt gilt aber auch: Bewegungsmangel ist eine weitere Ursache für einen zu hohen Säurewert im Körper! Doch warum ist das eigentlich so?

  • Bei einer ausreichend hohen körperlichen Bewegung wird der Stoffaustausch zwischen den Zellen, dem Bindegewebe und dem Blut unterstützt.
  • So können sämtliche Stoffwechselprodukte – darunter auch die Säuren – abtransportiert und danach ausgeschieden werden.
  • Durch die tiefere Atmung beim Sport wird ebenfalls die Ausscheidung von flüchtigen Säuren mit begünstigt.

Wer unter dauerhaftem und großem Stress leidet, läuft ebenfalls Gefahr, eine Übersäuerung zu bekommen. Denn durch Stress wird reichlich Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet. Herzschlag sowie Blutdruck erhöhen sich, die Atemtiefe sinkt. Zugleich werden mehr Fettsäuren freigesetzt, es entsteht Milchsäure. Zugleich entsteht durch die flache Atmung mehr Kohlensäure, da der Kohlenstoffdioxid nun nicht mehr abgegeben werden kann. Der Prozess endet also mit der Bildung von Säure. Hinzu kommt: Stress führt häufig zu einer vermehrten Anspannung der Muskeln. Und das wiederum erschwert den Abtransport der Säuren.

Wie funktioniert die Säure-Basen-Diät?

Du siehst: Es gibt so einige Gefahren und Ursachen, die durch einen hohen Säuregehalt im Körper entstehen! Und genau hier, an der Übersäuerung, setzt diese Diät nun an. Denn deren Theorie zufolge kann man nicht abnehmen, wenn man übersäuert ist. Und so muss erst einmal ein Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen wiederhergestellt werden. Erst dann wird die Fettverbrennung auf vollen Touren auch laufen!

  • Mithilfe von basischer Kost kannst Du also den Stoffwechsel reaktivieren.
  • Und zugleich dem Jojo-Effekt vorbeugen.

Dafür wurde eine dreistufige Diät entwickelt, die insgesamt vier Wochen dauert.

Wie ist die Säure-Basen-Diät Anleitung?

Laut Anleitung sollte die Ernährung auf 80 Prozent an Basenbildnern sowie 20 Prozent an Säurebildnern umgestellt werden.

Die erste Phase beginnt mit einem Suppenfasten: Von nun an stehen dreimal täglich Suppen (basisch) auf dem Speiseplan.

Hier ein kleines Beispiel:

  • morgens eine Reis-Hafer-Suppe, mit Honig gesüßt
  • mittags eine Spargel-Orangen-Suppe
  • abends eine Brühe mit Fenchel und Polentaklößchen

Nachdem diese erste Woche vorbei ist, geht es in Phase 2: die pflanzliche Kost. Nun gilt die 70/30 Regel, für insgesamt 14 Tage.

  • 70 Prozent sollten dabei neutrale und basenbildende Lebensmittel sein.
  • Dazu zählen Früchte, Gemüse, Kartoffeln, Nüsse, Reis, Brot.
  • Nur 30 Prozent sollten säurebildend sein.
  • Dazu zählen Fisch, Fleisch, Milchprodukte, Süßes, Alkohol, Eier.

Der Hintergedanke dabei ist: So können die Säuren reduziert werden, die Fett abbauenden Hormone und Enzyme können endlich wieder ihre Arbeit tun.

Was trinken bei der Säure-Basen-Diät?

Wichtig ist natürlich nicht nur die Nahrung, die Du zu Dir nimmst. Es kommt auch auf die Getränke an! Ideal sind Wasser, Kräuter- und Früchtetees. Auch Fruchtschorlen kannst Du in Maßen trinken.

Auf dem Index stehen hingegen Schwarztee, Alkohol und Kaffee. Denn diese bewirken, dass Säure im Körper produziert wird.

Was taugt die Säure-Basen-Diät?

Fakt ist: Die Theorie von einer Übersäuerung ist bislang nicht belegt. Schulmedizinern zufolge reguliert der Körper bei gesunden Menschen von alleine den Säure-Basen-Haushalt. Inwiefern nun ein Zusammenhang zwischen Abnehmen und einer Übersäuerung besteht, ist bislang noch nicht klar. Wohl aber einer zwischen einem erhöhten Harnsäurespiegel, Gicht und einer hohen Eiweißzufuhr.

  • So enthält rotes Fleisch (Schwein, Lamm, Rind) diverse Entzündungsfaktoren.
  • Diese wiederum können zu chronischen Störungen führen.

Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass sich manche Personen mit einer basischen Ernährung von Haus aus wohler fühlen?

Was sind die Vorteile der Säure-Basen-Diät?

Im Folgenden wollen wir uns die Vor- sowie die Nachteile einmal genauer ansehen:

  • langfristig gesund, da eine Umstellung der Ernährung angestrebt wird
  • keine absoluten Verbote
  • kein Zählen von Fetten und Kalorien
  • einfach und gut für den Alltag geeignet
  • ein Lerneffekt ist vorhanden

Was sind die Nachteile der Säure-Basen-Diät?

  • Die Theorie ist bislang nicht anerkannt.
  • Es könnte die Gefahr einer Unterversorgung mit Jod bestehen.

Wie sieht der Säure-Basen-Diät Tagesplan aus?

Hier wollen wir Dir einmal einen exemplarischen Tagesplan für die Säure-Basen-Diät vorstellen – inklusive zwei leckerer Rezepte!

Zutaten Zubereitung
Frühstück • ½ Apfel
• 1 Scheibe frische Ananas
• ½ Banane
• 1 Orange
• 1 EL Mandelblättchen
• 150 g Sojajoghurt (natur)
Die Früchte schälen, den Apfel entkernen. Alles nun in mundgerechte Stücke schneiden, zusammen auf einem großen Teller anrichten. Den Joghurt darauf verteilen, zum Schluss Mandelblättchen darüber streuen.
Mittagessen Ofenkartoffeln mit Spargelsalat

• 200 g Kartoffeln
• 6 Stangen grüner Spargel
• 2 EL Olivenöl, Kräutersalz
• ein wenig Butter
• 1⁄2 reife Mango, geschält
• 2 EL Erbsen (TK)
• 1 TL Rohrzucker
• 2 Frühlingszwiebeln
• 1 EL Maiskörner
• Saft von 1⁄2 Zitrone und
1⁄2 Orange
• 2 EL Kerbel, gehackt
• Pfeffer
• je 1 TL Sonnenblumen-
und Leinöl

1. Den Ofen auf 200 Grad vorheizen. Die Kartoffeln schälen, halbieren, dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Salz und Öl darüber geben, ca. 20 min backen.

2. Den Spargel waschen, putzen, danach in Wasser mit Butter und Zucker bissfest andünsten. Die Erbsen zum Schluss mit blanchieren, alles abgießen. Das Mangofruchtfleisch würfeln. Die Zwiebeln in Ringe, den Spargel in Stücke schneiden. Alle Zutaten miteinander vermischen.

3. Für das Dressing Säfte, Salz und Pfeffer sowie Kerbel verrühren. Die Öle unterrühren. Das Dressing über den Salat geben. Gemeinsam mit den lauwarmen Kartoffeln servieren.

Zwischenmahlzeit Evtl. eine Handvoll Studentenfutter oder eine Frucht (aber nur bei Kreislaufproblemen oder bei zu großem Hunger!)
Abendessen Paprika-Bulgur-Pfanne mit Tofu und Sojaschmand

Was ist unser Fazit der Säure-Basen-Diät?

Dieses Diätkonzept geht von der Annahme aus, dass sich in unserem Körper eine Säure-Basen-Balance erreichen lässt. Diese wiederum soll Stoffwechsel, Darm und somit auch das Körpergewicht effektiv regulieren.

Fest steht: Bei dieser Säure Basen Diät wird auf eine langfristige Umstellung der Ernährung umgesetzt, was ein grundlegender Pfeiler eines dauerhaften Abnehmerfolgs ist. Zumal enthält diese Diät reichlich Obst und Gemüse, was wiederum für eine sehr gute Versorgung mit allen wichtigen Nähr- und Vitalstoffen beim gesund abnehmen sorgt.

Kohlenhydrate stehen ebenfalls auf dem Speiseplan – wenn auch in begrenztem Maße. Dies ist begrüßenswert, da es ansonsten schnell zu Heißhungerattacken kommen kann. Darüber hinaus lässt sich diese Diät gut in den Alltag integrieren, was es insgesamt deutlich leichter macht, diese auch über eine längere Zeit hinweg durchzuführen.

Allerdings ist bislang seitens der Wissenschaft nicht erwiesen, dass tatsächlich ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und einem hohen Säuregehalt besteht. Ein weiteres Manko: Diese Fastenkur weist nicht darauf hin, wie wichtig eine ausreichende körperliche Betätigung für die Bekämpfung des Übergewichts ist. Insgesamt jedoch ein gut verträgliches und schonendes Konzept und geeignet für all jene, die nicht gänzlich auf Kohlenhydrate verzichten mögen.


FAQ

Was sollte man bei Übersäuerung nicht essen?

Bei Übersäuerung sollte man bestimmte Lebensmittel meiden, die den Säuregehalt im Körper erhöhen können. Dazu gehören vor allem säurehaltige Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Essig, saure Milchprodukte und stark gewürzte Speisen. Auch koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und Schwarztee sowie Alkohol sollten reduziert werden. Es ist ratsam, auf eine ausgewogene Ernährung mit einem Fokus auf basenbildende Lebensmittel umzusteigen.

Was ist eine Säure-Basen Diät?

Eine Säure-Basen Diät ist eine Ernährungsweise, die darauf abzielt, das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper zu optimieren. Sie basiert auf der Annahme, dass eine übermäßige Säurebelastung im Körper zu gesundheitlichen Problemen führen kann und dass eine basische Ernährung den Säuregehalt im Körper ausgleichen kann. Die Diät besteht hauptsächlich aus basenbildenden Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Kräutern, Nüssen und Samen, während säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Milchprodukte, Getreide und Zucker reduziert oder vermieden werden.

Wie ernähre ich mich richtig im Säure-Basen-Gleichgewicht?

Um sich richtig im Säure-Basen-Gleichgewicht zu ernähren, ist es wichtig, eine ausgewogene Ernährung mit einem Fokus auf basenbildende Lebensmittel zu wählen. Dazu gehören frisches Obst und Gemüse wie Äpfel, Bananen, Brokkoli und Spinat. Auch Kräuter wie Petersilie, Basilikum und Koriander sowie Nüsse und Samen wie Mandeln, Chiasamen und Leinsamen haben eine basische Wirkung. Es ist ratsam, säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Getreide, Zucker und koffeinhaltige Getränke zu reduzieren oder zu vermeiden.

Welche Lebensmittel sind basisch?

Es gibt eine Vielzahl von basenbildenden Lebensmitteln, die dazu beitragen können, das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper zu unterstützen. Dazu gehören verschiedene Obst- und Gemüsesorten wie Bananen, Äpfel, Birnen, Zitronen, Gurken, Karotten und Brokkoli. Auch grüne Blattgemüse wie Spinat und Rucola sowie Kräuter wie Petersilie, Basilikum und Koriander haben eine basische Wirkung. Nüsse und Samen wie Mandeln, Chiasamen und Leinsamen sind ebenfalls basenbildend. Es ist ratsam, diese Lebensmittel in die tägliche Ernährung einzubeziehen, um das Säure-Basen-Gleichgewicht zu unterstützen.

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Lennart Brandlmayer

Lennart Brandlmayer ist ein renommierter Ernährungs- und Fitnesscoach, dessen Leidenschaft und Expertise in den Bereichen Fitness und Diätetik ihren Ursprung in seiner persönlichen Transformation haben. Einst übergewichtig, gelang es Lennart durch Disziplin und ein tiefgreifendes Studium der Ernährungswissenschaft und Fitness, beeindruckende 30 Kilogramm abzunehmen. Diese lebensverändernde Erfahrung entfachte in ihm den Wunsch, sein erworbenes Wissen und seine Erfahrungen zu teilen. In seinem Fitness- und Diätblog kombiniert Lennart wissenschaftlich fundierte Ernährungsrichtlinien mit effektiven Trainingsplänen, die er speziell für Menschen entwickelt, die ähnliche Herausforderungen wie er selbst erlebt haben. Er versteht die psychologischen und physischen Hürden, die mit Gewichtsverlust verbunden sind, und… More »
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