Öl-Eiweiß Diät nach J Budwig – Fakten, Tipps, Ketodiät
Mit Protein und ketogener Ernährung gegen Krebserkrankung
Um Krebserkrankungen zu bekämpfen entwickelte die mittlerweile verstorbene Chemikerin Dr. Johanna Budwig die sogenannte Öl-Eiweiß Diät. Eine der bekanntesten Gerichte aus ihrer sogenannte Budwig-Diät ist die Quark-Leinöl-Speise.
Laut Budwig lässt sich ihre Diät aber nur dann erfolgreich anwenden, wenn alle Komponenten miteinbezogen werden. In diesem Ratgeber werden die wichtigsten Fakten zu dieser Ernährungsweise erläutert und um Tipps und Empfehlungen zur Anwendung ergänzt.
Eine Diät gegen Krebs?
Während die Schulmedizin stark bezweifelt, dass es eine Diät gegen Krebs gibt, herrscht in naturheilkundlichen Gesundheitszentren eine andere Meinung. Dort wird der Fokus nicht allein auf den Krebs gelegt, sondern auf das Individuum insgesamt mit allen Facetten. Eine zentrale Bedeutung wird der Ernährung beigemessen. Häufig wird die Diät-Variante von Dr. Johanna Budwig angewandt, die nicht nur Chemikerin, sondern auch Apothekerin war.
Budwig war im Jahr 1951 davon überzeugt mit ihrer Diät eine Lösung für Krebspatienten gefunden zu haben. Ihrer Meinung nach lässt sich Krebs durch die streng einzuhaltende und ganzheitliche Ernährungsform auf natürliche Art bekämpfen. Sie beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Nahrungsfette und dessen Auswirkung auf die Körperzellen.
Sie forschte im Bundesinstitut für Fettforschung in Münster. Unter anderem gehörte zu ihrer Entdeckung, dass schwefelhaltiges Eiweiß und mehrfach ungesättigte Fettsäuren in Kombination für die Zellatmung notwendig sind.
Im Gegensatz zu gesunden Körperzellen, welche durch Sauerstoff atmen, ziehen Krebszellen ihre Energie aus der sauerstoffunabhängigen Gärung.
Laut Budwig führt die erwähnte Kombination aus schwefelhaltigem Eiweiß und mehrfach ungesättigten Fettsäuren dazu, dass sich Krebszellen zurück in gesunde Zellen verwandeln. Sie würden dadurch quasi wieder das Atmen lernen.
Grundlagen der Öl-Eiweiß Diät
Die Basis der Öl-Eiweiß Diät besteht aus dem Verzicht von gewissen Nahrungsmitteln und der Konzentration auf wiederum andere Zutaten. Bestimmte Lebensmittel sollen laut Budwig die Zellatmung blockieren und gleichzeitig die Krebszellenbildung fördern. Gleichzeitig gibt es laut ihr Produkte, welche Krebszellen regelrecht nähren und zu dessen beschleunigtem Wachstum beitragen.
Folgendes ist in der Öl-Eiweiß Diät verboten:
Produkte | Erklärung |
Nahrungsmittel mit Transfetten:
-Fertigsoßen / Fertigsuppen -fetthaltige Frühstücksflocken -Pommes -Süßigkeiten -alle tierischen Fette (z.B. Butter) -Margarine -minderwertige Pflanzenöle |
Transfette sollen nach Budwig die Zellatmung stören. Vorwiegend enthalten in industriell gefertigten und fetthaltigen Produkten. |
Zucker | Zucker gehört zu den Nährstoffen von Krebszellen. Deshalb sollen alle industriell hergestellten Zuckersorten vermieden werden. |
Isolierte Kohlenhydrate | Beispielsweise in Weißmehl enthalten. |
Fleisch und Wurst | Unter anderem tabu weil hier gesundheitsgefährdende Konservierungsmittel wie Nitrite enthalten sind. |
Fertigsäfte | Sie können nicht den Gehalt an Vitalstoffen liefern, wie frisch gepresster Saft. Ausnahme: Muttersäfte (Direktsaft). |
Milchprodukte | Sie enthalten wiederum tierische Fette. Die Ausnahmen Hüttenkäse und Magerquark sind erlaubt. Auch ein wenig Milch wäre in Ordnung. |
Vitaminpräparate | Hochkonzentrierte und isolierte Vitaminpräparate sind ähnlich einzustufen wie falsche Fette. Sie blockieren die Zellatmung. |
Darüber hinaus nannte die Chemikerin Konservenkost als verbotene Produkte. Bei dieser umfangreichen Liste an Verboten fragen sich Verbraucher zurecht, was in der Öl-Eiweiß Diät überhaupt erlaubt ist. Die Vielfalt ist groß.
Die Ernährung laut Johanna Budwig
Die Öl-Eiweiß Diät sieht einen sogenannten Übergangstag vor. An diesem Tag muss viel Getrunken und ausschließlich eine größere Menge Leinsamen gegessen werden. Zur Flüssigkeitsdeckung sind Kräuter- und Früchtetees und frisch gepresste Säfte erlaubt. Der zweite Tag markiert den eigentlichen Einstieg in die Diät. Als Frühstück dient ein Glas Sauerkrautsaft. Darauf folgt die bereits erwähnte Quark-Leinöl-Speise.
Über dieses Gericht erhält der Körper die lebenswichtigen ungesättigten Fettsäuren in Kombination mit schwefelhaltigen Aminosäuren (Rezept siehe unten). „Es gibt eine Vielzahl freier Aminosäuren, wobei für den menschlichen Organismus 22 Aminosäuren sehr wichtig sind. Unter diesen gibt es welche, die dem Körper unbedingt zugeführt werden müssen, weil sie vom Organismus nicht selbst hergestellt werden können“.
Leinöl sowie Leinsamen liefern Linolensäure und Linolsäure, beides sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Quark enthält schwefelhaltiges Protein. In der Öl-Eiweiß-Kost von Budwig stehen Linolensäure, die auch als Alpha-Linolensäure oder kurz ALA bekannt ist sowie die beiden schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein im Mittelpunkt.
Frisch gepresster Karottensaft oder andere Gemüsesäfte können als Zwischenmahlzeit am Vormittag getrunken werden. Das Mittagessen besteht aus eine Rohkostsalat mit verschiedenem Wurzelgemüse, Kohlgemüse, Blattgemüse und Sauerkraut. Leinöl, Quark, frische Kräuter etwas Milch und Kräutersalz bilden die Salatsoße. Zum Salat gibt es gedämpftes Gemüse mit Hirse, Buchweizen oder Reis. Leinöl ist auch hier unverzichtbar.
Nach Geschmack kann ein Dessert aus Quark-Leinöl-Creme mit Früchten serviert werden. Als Zwischengang am Nachmittag folgt ein frischer Fruchtsaft mit zwei Esslöffel Leinsamen, der zuvor frisch gemahlen wird. Der Abend ist von einer leichten Mahlzeit geprägt. Buchweizengrütze oder Reissuppe sind denkbar.
Tipps zu den Zutaten: Milchprodukte, Leinöl und Leinsamen
Der Quark, der zu Zeiten der Forschungsarbeit von Budwig gekauft werden konnte, dürfte eine höhere Qualität gehabt haben, als der konventionell produzierte von heute. Bio-Qualität ist daher zu bevorzugen. Ähnlich verhält es sich bei der Milch. Hier wäre Rohmilch ideal. Ziegenmilch oder Ziegenquark können Kuhmilchprodukte ersetzen.
Leinöl soll in der Öl-Eiweiß Diät reichlich verzehrt werden. Allerdings ist die Qualität entscheidend. Da nur bei hochwertigen Produkten ausreichend Linolen- und Linolsäure enthalten sind. Im Idealfall kommt Bio-Ware kalt gepresst zum Einsatz. Sowohl im Geschäft als auch zuhause sollte das Öl dunkel und kühl gelagert sein, da es empfindlich auf Licht und Sauerstoff reagiert.
Insbesondere die Omega-3-Fettsäure Linolsäure ist dahingehend zu schützen. Bei Leinsamen ist zu beachten, dass dieser immer frisch gemahlen werden sollte, damit die ungesättigten Fettsäuren nicht oxidieren. Älternativen zu Leinsamen sind Chia-Samen und geschälte Hanfsaat.
Rezept Quark-Leinöl-Speise
Um die berühmte Quark-Leinöl-Speise zuzubereiten, braucht man:
- rund 100 g Magerquark
- 2 EL Milch
- 1 EL Honig
- 3 EL Leinöl
- 2 EL frisch gemahlener Leinsamen
- frisches, saisonales Obst (klein geschnitten)
Zunächst werden Quark, Milch, Honig und Leinöl zu einer Creme vermischt. Diese wird anschließend über Leinsamen und Obst gegeben und verzehrt. Nach Bedarf kann das Gericht mit Mandeln oder Nüssen ergänzt werden. Das folgende Video liefert ein Beispiel und zeigt, wie sich die Quark-Leinöl-Creme in wenigen Minuten zubereiten lässt.
Was machen Veganer und Allergiker?
Nicht jeder kann Milchprodukte unbeschwert essen. Allergiker oder Personen mit Unverträglichkeiten brauchen andere Lösungen. Ohne Milchprodukte ist die klassische Budwig-Diät nicht möglich. Dennoch können die benötigten schwefelhaltigen Aminosäuren anderweitig bereitgestellt werden. Folgende Produkte liefern diese Substanz ebenfalls:
- Macadamia-Nüsse
- Paranüsse
- Hirse
- Amaranth
- Sesam
- Sonnenblumenkerne
- Cashewnüsse
Da sich Nüsse und Samen zu Brotaufstrichen oder Joghurt verarbeiten lassen, kann die Quark-Leinölspeise entsprechend verändert werden, ohne auf die notwendigen Vitalstoffe zu verzichten.
Unser Fazit
Bis heute ist umstritten, ob die Öl-Eiweiß Diät Krebs bekämpfen kann. In der Kritik steht vielerorts der hohe Anteil an Milchprodukten. Schließlich werden diesen von einigen Ernährungsexperten negative Auswirkungen auf die Gesundheit nachgesagt. Allerdings ist es, wie mit allen Lebensmitteln: Während ein Experte eine Zutat als gut befindet, rät ein anderer davon ab.
Fest steht, dass die Budwig-Diät den Körper aufgrund der Menge an Gemüse, Salat, Rohsaft, hochwertigen Fetten, Eiweiß und Nüssen mit einer Vielzahl an entgiftenden, darmsanierenden, parasitenfeindlichen und krebsfeindlichen Substanzen versorgt und somit maßgeblich zur Gesunderhaltung des gesamten Organismus beiträgt. Passende Rezeptideen und weiterführende Informationen wurden in zahlreichen Büchern arrangiert.