Warum nehme ich nicht ab? 6 Gründe!
Du gibst alles: Du isst weniger, bewegst dich mehr und zählst Kalorien – doch die Waage bleibt hartnäckig auf demselben Stand? Das kann unglaublich frustrierend sein. Denn Abnehmen ist mehr als nur „weniger essen“. Hinter der Stagnation können hormonelle Ursachen, Erkrankungen, Stress oder genetische Faktoren stecken. In diesem Artikel erfährst du, woran es wirklich liegen kann – und wie du dennoch langfristig Fortschritte machst.
Das Wichtigste in Kürze
- Abnehmen braucht ein Kaloriendefizit: Dein Körper muss mehr Energie verbrauchen, als du ihm zuführst.
- Ursachen für Stagnation sind vielfältig: Hormone, Medikamente, genetische Faktoren und Krankheiten spielen eine Rolle.
- Wassereinlagerungen täuschen: Selbst bei Fettabbau kann das Gewicht steigen oder stagnieren.
- Ernährungspläne helfen: Sie verhindern Heißhunger, sichern Nährstoffe und helfen beim Durchhalten.
- Professionelle Hilfe ist sinnvoll: Eine ärztlich geprüfte Ernährungsberatung kann versteckte Ursachen aufdecken.
Warum nehme ich trotz Kaloriendefizit nicht ab?
Obwohl du dich gesund ernährst und Sport treibst, zeigt die Waage keine Veränderung? Oft steckt hinter der Gewichtsstagnation ein hormonelles Ungleichgewicht, eine Erkrankung oder Stress. Lass dich professionell beraten, um gezielt vorzugehen.
Wenn der Stoffwechsel auf Sparflamme läuft
Ein dauerhaftes Kaloriendefizit kann den Stoffwechsel verlangsamen. Der Körper schaltet auf Energiesparmodus und senkt Blutdruck, Körpertemperatur und Herzfrequenz. Gleichzeitig reduziert er Muskelmasse, um Energie zu sparen. Das klingt paradox, ist aber biologisch sinnvoll – der Körper schützt sich vor einem vermeintlichen Notstand. Die Folge: Obwohl du wenig isst, stagniert dein Gewicht.
Was du tun kannst: Achte auf ausreichend Bewegung, besonders Krafttraining. Das erhält deine Muskulatur und regt die Energieverbrennung an – auch im Ruhezustand. Ergänze deine Ernährung mit ausreichend Protein, denn Eiweiß schützt vor Muskelabbau. Unterstützen kannst du deinen Stoffwechsel zusätzlich mit grünen Tees, scharfen Gewürzen oder Ingwertee. Auch regelmäßiger Schlaf, frische Luft und Entspannungsphasen fördern die Stoffwechselaktivität. Wichtig ist, dass du nicht dauerhaft zu wenig isst – sonst schießt du dir langfristig selbst ins Bein.
Die Schilddrüse als heimlicher Verursacher
Eine Unterfunktion der Schilddrüse ist eine häufig übersehene Ursache für Gewichtsstagnation. Die Schilddrüse reguliert mithilfe ihrer Hormone den Energieumsatz deines Körpers. Bei einer Unterfunktion – oft infolge einer Autoimmunerkrankung wie Hashimoto – sinkt dieser drastisch. Selbst moderate Kalorienmengen können dann zu viel sein.
Typische Symptome sind Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Frieren, Verstopfung oder depressive Verstimmungen. Häufig tritt auch Haarausfall auf. Wenn du dich darin wiedererkennst, solltest du deine Schilddrüsenwerte untersuchen lassen. Die Diagnose erfolgt über einen Bluttest beim Hausarzt oder Endokrinologen.
Die gute Nachricht: Eine Schilddrüsenunterfunktion lässt sich meist gut mit Tabletten behandeln. Ist der Hormonspiegel wieder ausgeglichen, fällt auch das Abnehmen wieder leichter. Wichtig ist, die Schilddrüsenfunktion regelmäßig kontrollieren zu lassen – vor allem bei unerklärlicher Gewichtszunahme oder Diätversagen.
Medikamente und Krankheiten als Abnehmblocker
Bestimmte Medikamente haben den unerwünschten Nebeneffekt, den Stoffwechsel zu drosseln oder die Fettverbrennung zu hemmen. Besonders Glukokortikoide wie Cortison, Prednison oder Dexamethason greifen in den Hormonhaushalt ein und fördern Wassereinlagerungen und Fettansammlungen. Auch Antidepressiva, Antidiabetika oder hormonelle Verhütungsmittel können die Gewichtsregulation stören.
Noch schwieriger wird es bei hormonellen Erkrankungen wie dem Cushing-Syndrom. Dabei ist der Cortisolspiegel dauerhaft erhöht – sei es durch eine Erkrankung oder durch Medikamente. Die Folge: Der Körper speichert Fett, bevorzugt im Bauch und Nackenbereich. Gleichzeitig fällt der Muskelaufbau schwer.
Ein typisches Anzeichen für das Cushing-Syndrom sind ein rundes Gesicht, schmale Gliedmaßen und dünne Haut. Falls du den Verdacht hast, solltest du das ärztlich abklären lassen. Bei Diagnosestellung stehen heute gute Therapieoptionen zur Verfügung – etwa durch hormonelle Regulierung oder Entfernung hormonaktiver Tumoren.
Wie Stress dein Gewicht beeinflusst
Stress ist ein unterschätzter Dickmacher. Vor allem Dauerstress führt zu chronisch erhöhten Cortisolwerten – mit weitreichenden Folgen. Cortisol fördert die Speicherung von Bauchfett, bremst den Fettabbau und erhöht das Verlangen nach Zucker und Fett. Gleichzeitig hemmt es den Muskelaufbau und stört den Schlaf.
Problematisch ist, dass viele Menschen ihren Dauerstress gar nicht mehr wahrnehmen. Sie sind an das Gefühl ständiger Anspannung gewöhnt. Wer ständig unter Druck steht, unruhig schläft oder oft gereizt ist, sollte seine Lebenssituation kritisch hinterfragen.
Hilfreich sind kleine Pausen im Alltag, Bewegung an der frischen Luft, Meditation oder bewusste Atemübungen. Auch soziale Unterstützung hilft beim Stressabbau. Wenn sich dein Alltag nur noch wie ein Wettlauf anfühlt, ist es Zeit, einen Gang herunterzuschalten. Nur mit innerer Balance gelingt auch eine nachhaltige Gewichtsregulierung.
Wenn Fettverteilung krankhaft ist: Lipödem
Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die ausschließlich Frauen betrifft. Typisch sind symmetrische Fettpolster an Beinen, Hüften und Armen, oft begleitet von Schmerzen, Druckempfindlichkeit und Blutergüssen. Die Krankheit hat nichts mit Überernährung zu tun – sie ist hormonell und genetisch bedingt.
Diäten schlagen bei Lipödem nur begrenzt an. Zwar lässt sich das Körpergewicht insgesamt reduzieren, doch die betroffenen Areale bleiben unverändert. Erst eine Fettabsaugung (Liposuktion) kann hier helfen.
Wenn du trotz gesunder Ernährung vor allem an den Beinen keine Besserung feststellst, solltest du das abklären lassen. Spezialisten dafür sind Phlebologen, Lymphologen oder Dermatologen.
Auch wenn das Lipödem selbst nicht heilbar ist, hilft eine frühzeitige Diagnose, Beschwerden zu lindern. Sport, Kompressionstherapie und lymphfreundliche Ernährung sind wichtige Säulen der Behandlung.
Wassereinlagerungen statt Fettpolster
Manchmal zeigt die Waage mehr Gewicht, obwohl man Fett verloren hat. Der Grund: Wassereinlagerungen. Diese entstehen oft durch Stress, hormonelle Schwankungen oder zu intensive sportliche Belastung. Auch bei langanhaltendem Kaloriendefizit kann der Körper als Reaktion Wasser speichern.
Erste Anzeichen sind geschwollene Knöchel, enge Ringe oder schwere Beine. Besonders Frauen sind zyklusbedingt häufiger betroffen. Auch Salz- oder Kohlenhydratüberschüsse fördern die Wasserspeicherung.
Was hilft? Viel trinken – am besten stilles Wasser oder ungesüßten Kräutertee. Auch entwässernde Lebensmittel wie Gurke, Spargel oder Wassermelone können helfen. Lege gezielt Entspannungstage ein, an denen du Sport und Stress reduzierst.
Lass dich von kurzfristigen Schwankungen nicht entmutigen – das Gewicht ist nicht immer ein ehrlicher Spiegel deines Erfolgs. Statt täglich auf die Waage zu steigen, vertraue lieber auf Umfänge und Wohlbefinden.
Fazit
Wenn sich dein Gewicht trotz aller Anstrengung nicht verändert, liegt es meist nicht an dir – sondern an verborgenen Einflüssen. Ob Hormone, Medikamente oder psychischer Stress: Viele Faktoren wirken auf dein Gewicht ein. Der Schlüssel liegt darin, individuell nach der Ursache zu suchen. Mit professioneller Unterstützung und realistischen Erwartungen erreichst du langfristig dein Ziel. Gib nicht auf – sondern finde den Weg, der zu dir passt.
